Doppelte Ernte durch smarte Beerenobstplantagen
Wie kann man Flächen für die Landwirtschaft nutzen und gleichzeitig Strom produzieren? Dieser und anderer Fragen gingen die Besucher des Hofes der Familie Karthaus in Büren nach. Dagmar Hanses folgte am Freitag den 15.07.2022 der Einladung der Geseker GRÜNEN und machte sich ein Bild von dem Aufbau und der Funktion der Anlage. Die Landwirte Josef Kneer und Fabian Karthaus präsentierten ein Projekt aus der Zukunft der Landwirtschaft. Zu Besuch waren ebenso Vertreter der örtlichen Industrie, interessierte Bürger*innen und die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Geseke.
Die mehrere Hektar große Beerenobstplantage in Steinhausen ist aus der Luft nicht als solche zu erkennen, denn 2700 PV Module bilden ein lichtdurchlässiges Dach über den Heidelbeeren, Himbeeren und anderen Beerenobstsorten. So entsteht eine doppelte Ernte: Einmal aus dem Ertrag der Photovoltaikanlage und zum anderen aus dem Beerenfeld. Die Module haben eine Leistung von 750 KWp und können für ca. 160 Haushalte Strom erzeugen.
Insgesamt bewirtschaften die beiden Landwirte über 200 ha sogenannte „regenerative Landwirtschaft“. Mit eigenem Maschinenbau für die Arbeit unterhalb der PV-Module, der Erprobung von autonomen Feldrobotern und der Teilnahme an diversen Hochschulstudien sind die Anlagen von Josef Kneer und Fabian Karthaus das, was man Vorzeigeprojekt für moderne Landwirtschaft nennen kann. Durch intelligenten Wasserhaushalt wird das Regenwasser durch Drainagen abgeleitet und mit smarter Steuerung dem Boden wieder zugefügt.
Die Agri-PV Anlagen sind laut Frauenhofer Institut eine großes Flächenpotential für den Ausbau von erneuerbaren Energien – ohne hierbei den Flächenfraß weiter zu befördern. Die Beerenobstplantagen sind vor Frost, Hagel und Starkregen-Ereignissen durch die Module weitgehend geschützt, sodass sogar mit mehr Ertrag gerechnet werden kann. Darüber hinaus produzieren